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Zeit, über Geld zu reden.

Wir müssen den Kunden einfache Lösungen bieten.

Mariateresa Vacalli ist seit etwas mehr als einem Jahr CEO der Bank Cler. Die ETH-Ingenieurin bringt mit ihrem Erfahrungsschatz neue Impulse in eine Branche, die sich stark im Umbruch befindet. Bei einem Kaffee hat sie uns erzählt, was sie mit der Bank Cler vorhat und was ihr wichtig ist.

Du warst lange in der Telekommunikation tätig. Was können wir von dieser Branche lernen?

Die Telekommunikation hat etwas Entscheidendes getan, was im Banking noch weitgehend fehlt: Sie involviert die Kundinnen und Kunden in die Definition ihrer Lösungen. Sie agiert kundenorientierter, weil die Konkurrenz sehr gross ist. Das übertragen wir nun auf die Bank Cler. Die Finanzindustrie in der Schweiz hatte bisher keinen Leidensdruck. Sie musste nicht um ihre Kunden kämpfen. Das wird sich ändern, weil neue Player auf den Markt kommen.

Was ist deine Vision für die Bank Cler?

Ich sehe die Bank Cler als die Bank, die ihre Kunden versteht und sie auf allen Kanälen bedient. Das bedeutet: Wir müssen unsere Kundinnen und Kunden beraten, wann, wie und wo sie wollen, und wir müssen ihnen einfache Lösungen bieten.

Wie gehst du vor?

Wir möchten uns von den anderen Banken unterscheiden. Wir interessieren uns für die Meinungen unserer Kundinnen und Kunden und analysieren ihre Bedürfnisse und Wünsche. Die neuen digitalen Möglichkeiten verändern den Markt rasant und die Pandemie hat diesen Prozess noch zusätzlich beschleunigt. Ich glaube, dass sich das Geschäftsmodell der Banken anpassen muss. Es wird sich weg vom Produktverkauf hin zur Beratung bewegen. Um dies umzusetzen, richten wir gerade unsere Vertriebsorganisation neu aus.

Was sind denn die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden?

Sie wollen auf verschiedenen Wegen mit der Bank in Kontakt treten, je nach Bedürfnis. Deshalb wird der Kunde so bedient, wie es ihm entspricht – auf digitalem Weg oder im persönlichen Kontakt.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie darauf?

Schneller als ursprünglich geplant, haben wir die Videoberatung eingeführt. Eine neue Lösung, die viel Zuspruch erhält und sich inzwischen etabliert hat. Wir sind überzeugt, dass der persönliche Kontakt von Mensch zu Mensch nach wie vor wichtig ist und Vertrauen schafft. Am besten natürlich vor Ort oder, wenn das nicht geht, über Video. Es ist anders, wenn man sich sieht, auch wenn nur auf dem Bildschirm.


«Wir möchten uns von den anderen Banken unterscheiden. Wir interessieren uns für die Meinungen unserer Kundinnen und Kunden und analysieren ihre Bedürfnisse und Wünsche.»
Mariateresa Vacalli, CEO Bank Cler

Welche Rolle spielt die Banking-App Zak?

Mit Zak sind wir eine digitale Vorreiterin in der Schweizer Bankenbranche und machen Banking über das Smartphone so einfach wie nie zuvor. Aber Fakt ist auch, dass sich die Kundenbedürfnisse je nach Lebenslage verändern. Vor allem die Jungen wickeln ihre Bankgeschäfte fast ausschliesslich über das Smartphone ab. Das heisst aber nicht, dass sie ein paar Jahre später nicht doch eine persönliche Beratung wünschen. Dann, wenn sie vielleicht als junge Eltern eine Hypothek für ein Haus brauchen oder sich um die finanzielle Absicherung ihrer Familie sorgen. Komplexere Bankgeschäfte bespricht man einfach lieber face to face mit einem Berater.

Oft wird an der Sicherheit von Smartphone-Banken gezweifelt. Das hält manche davon ab, eine App wie Zak zu nutzen. Was erwiderst du auf Sicherheitsbedenken?

Vertrauen und Glaubwürdigkeit sind für die Bank Cler von grösster Wichtigkeit. Wir schützen die Daten unserer Kundinnen und Kunden nach strengsten Vorschriften. Dass wir als Bank Gesetze und Regularien einhalten, ist die Grundlage dafür. Ein definiertes Compliance-System mit extrem hohen Hürden unterstützt uns dabei. Wir investieren zudem massgeblich in Cybersecurity.

Banken gibt es viele. Was tut die Bank Cler, um sich von anderen Finanzinstituten abzuheben?

Wir tun vieles dafür. Die Bank Cler hat beispielsweise einen jungen, frischen Auftritt, das gefällt mir. Unsere Geschäftsstellen entsprechen optisch keiner typischen Bankfiliale mehr. Mit unserer Banking-App Zak sprechen wir eine junge, digitale Generation an. Da steckt viel Potenzial drin und die Zahlen nehmen stetig zu. Wir sind offen für Neues, beschäftigen uns mit neuen Geschäftsmodellen und beziehen unsere Kundinnen und Kunden in diese Entwicklungen ein. Das ist mir sehr wichtig. Denn schliesslich muss unser Angebot für unsere Kundinnen und Kunden stimmen, wenn wir langfristige Partnerschaften anstreben.

Das Jahr 2020 brachte viele Herausforderungen mit sich. Gibt es dennoch ein Highlight, das dir in Erinnerung bleibt?

Ich denke an den Moment, als wir in den Lockdown gingen. Es war an einem Montag, als wir entschieden haben, dass nun alle ihre Sachen packen und nach Hause gehen. Innerhalb von einem Tag haben 900 Mitarbeitende des Konzerns im Homeoffice gearbeitet. Es war faszinierend zu sehen, wie schnell wir uns auf diese besondere Situtation eingestellt haben. Derzeit arbeitet immer noch ein Grossteil der Mitarbeitenden von zu Hause und es funktioniert sehr gut.

Was sind die Top-Themen 2021 für die Bank Cler?

Wir sind derzeit dabei, unseren Vertrieb neu auszurichten, damit wir unsere Kundinnen und Kunden noch besser und zielorientierter beraten können. Dazu wird auch das Betreuungskonzept angepasst. Wir werden weiter in die digitalen Kanäle investieren und unser Leistungsspektrum laufend an die neuen Bedürfnisse der Kundschaft anpassen. Kundenorientierung steht für uns an oberster Stelle. Und das sage ich nicht nur einfach so. Wir meinen das ernst.