Accesskeys

Zeit, über Geld zu reden.

«Die Station» am Aeschenplatz

Der Umbau der Bank Cler-Schalterhalle am Aeschenplatz läuft auf Hochtouren. Im Dezember 2021 wird die Kundenhalle im neuen Look ihre Türen für die Kundinnen und Kunden wieder öffnen. Gleichzeitig wird ein attraktiver und innovativer Gastro-Begegnungsort, welcher mit der Kundenhalle verbunden sein wird, Kundinnen und Kunden, Passanten und Genussliebhaber kulinarisch verwöhnen. Mehr zu erfahren gibt es im Interview mit dem 54-jährigen Tom Wiederkehr, Foodblogger und Restauranttester.

Tom Wiederkehr

Du bist seit über 10 Jahren unter anderem als Foodblogger und Restauranttester tätig. Wer ist Tom Wiederkehr?

Beruflich bin ich im Bereich Kommunikation, Marketing und Werbung tätig. Ich entwickle für Kunden Konzepte, wie sie ihr Produkt oder ihre Dienstleistung am besten verkaufen können. Bis heute war ich an der Entwicklung, dem Aufbau und der Umsetzung von vier Gastrokonzepten involviert.

Als Genussmensch bin ich sehr viel in Restaurants, Feinkostläden und auf Märkten unterwegs. Kombiniert man den Enthusiasmus für Genuss und Lebensfreude mit dem Beruf als kreativer Konzepter, entstehen spannende Gastroideen.

Was sind die heutigen Bedürfnisse der Kunden?

Ich glaube, es gibt nicht «den Kunden» und es gibt sicher sehr viele unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten und Vorlieben. Ausserdem haben wir ja auch nicht jeden Tag Lust auf die gleichen Dinge. Aus Marketingsicht zeigen sich aktuell grosse Trends, wie zum Beispiel «Zero Waste», «Local Exotics» und «Real Omnivore».

Aus Marketing-Sicht würde ich folgende Trends hervorheben:

Zero Waste ist ein zentrales Motto des nachhaltigen Konsumierens. Es geht darum Abfall nicht nur wiederzuverwerten oder zu recyceln, sondern gar nicht erst anfallen zu lassen. Das spielt bei der schnellen Mittagsverpflegung eine wesentliche Rolle. Weil die Zeit oft knapp ist, greifen wir häufig zu fixfertig eingepackten Nahrungsmitteln.

Local Exotics ist ein kulinarisches Paradoxon. Gemeint sind lokale Lebensmittel, die in exotischen Rezepten verarbeitet werden. Die Lockdowns haben nicht nur die Bedeutung der lokalen Lebensmittelproduktion weiter verstärkt, sondern zugleich eine neue Sehnsucht nach kulinarischen Entdeckungen und exotischen Genüssen geweckt. Local Exotics versprechen, diesen Widerspruch aufzulösen.

Real Omnivore seht für Vielfalt, mehr Genuss und Verantwortung. Es geht nicht mehr nur um die eigene gesundheitsbewusste Ernährung, sondern um eine verantwortungsvolle Esskultur.
Aus Sicht eines Genussmenschen ist die Frage nach den Kundenbedürfnissen schneller zu beantworten: Kunden möchten frisches, gesundes Essen, das ihnen schmeckt, die Umwelt nicht belastet und das zu einem attraktiven Preis-Genuss-Verhältnis.

Was fasziniert dich an der aktuellen Foodszene?

Ganz grundsätzlich bin ich einfach ein sehr neugieriger Mensch, der alles probieren und kosten will. Es interessiert mich, wie Geschmack zustande kommt. Die vielen Möglichkeiten und neuen Facetten von Genuss zu entdecken, fasziniert mich.

Und trotz allen Unkenrufen, die Menschen würden nicht mehr kochen können, finde ich es interessant, wie viele Kochsendungen und Kochbücher es gibt und dass Fernseh-Köche fast zu Superstars werden. Das lässt doch hoffen, dass es vielen Menschen nicht komplett egal ist, was sie essen.

Wie bist du auf die Idee «Die Station» gekommen? Und wofür steht der Name?

Ich wurde von der Bank Cler angefragt, ob ich ein Gastrokonzept für die neue Kundenhalle am Aeschenplatz in Basel erarbeiten würde. Als Konzepter habe ich mich mit den Trends, den Herausforderungen und den Rahmenbedingungen in der neuen Kundenhalle auseinandergesetzt. Der Name «Die Station» steht dafür, dass der Ort Ausgangspunkt vieler spannender kulinarischer Entdeckungsreisen sein soll.

Was kannst du uns über das geplante Gastrokonzept bereits verraten?

Nun, es soll die oben beschriebenen Trends unter einen Hut bringen. Über Mittag werden wir frische und vor Ort zubereitete Gerichte von hier und aus aller Welt anbieten. Führt uns eine Woche in die kulinarische Trendstadt Tel Aviv, gibt es die nächste Woche skandinavische Spezialitäten, zubereitet mit lokalen Lebensmitteln, bevor eine Woche lang Schweizer Rezepte zelebriert werden. Alle Gerichte servieren wir in «Bowls», somit können sie sowohl vor Ort, unterwegs oder im Büro gegessen werden. Am besten ist es natürlich, man kommt mit einer eigenen Bowl zum Befüllen oder leiht sich bei uns eine Mehrweg-Bowl und bringt sie das nächste Mal zum Füllen wieder mit.

Am Abend setzen wir auf das gemütliche Glas Wein oder Bier zum Apero, zu welchem wir – ebenfalls in Schälchen – Apéro-Häppchen servieren.

Hat der Trend zu mehr Home-Office einen Einfluss auf dein Konzept?

Ja! «Die Station» wird nicht nur ein Ort sein, wo man essen kann, sondern man wird viele Spezialitäten kaufen und sie zuhause zubereiten und geniessen können. Ausserdem werden wir sicher mit Velogourmet zusammenarbeiten, damit man die «Bowls» auch gemütlich nach Hause bestellen kann.

Wann wird «Die Station» eröffnet?

Wenn alles nach Plan läuft im Dezember dieses Jahres.

Was verbindet dich mit der Bank Cler?

Wir haben eine ähnliche Philosophie: die Bank Cler findet, man sollte mehr über Geld reden. Ich finde, man sollte mehr über Essen reden. Geld und Essen beschäftigen uns tagtäglich sehr: da sollten wir alle doch auf jeden Fall wissen, was uns guttut.