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Marktausblick

Wirtschaftszahlen in den USA erneut positiv

CIO Kommentar, Montag, 5. Februar 2024

Dr. Stefan Kunzmann, Leiter Investment Research

Nachdem bereits in den vergangenen Wochen die Daten aus den USA mehrheitlich positiv ausgefallen sind, haben sie auch in der letzten Woche überzeugt. So konnte der Einkaufsmanagerindex für die Industrie deutlich stärker als erwartet zulegen und liegt mit 49.1 Punkten nur noch geringfügig unter der kritischen 50-Punkte-Marke. Werte über dieser Marke signalisieren eine Expansion der Wirtschaftsleistung. Positiv in diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, dass auch die Subkomponente für den Auftragseingang gestiegen ist und nun mit 52.5 Punkten über eben dieser kritischen Marke zu liegen kam.

Erfreulich ist zudem die Tatsache, dass neben der von der University of Michigan ermittelten Konsumentenstimmung auch das aussagekräftigere Konsumentenvertrauen des Conference Board zulegen konnte.

Trend zu tieferen Teuerungsraten

Auch in Bezug auf die Inflationsdebatte deuten die zuletzt veröffentlichen Daten eigentlich auf einen anhaltenden Trend zu tieferen Teuerungsraten hin. So stieg die Produktivität in den USA im 4. Quartal nach vorläufigen Daten mit 3.2% stärker und die Lohnstückkosten mit 0.5% weniger stark an als erwartet. Salz in die Suppe streute hier aber der Arbeitsmarkbericht am Freitag. So lag die Zahl der neugeschaffenen Stellen sehr deutlich über den Erwartungen und der Dezemberwert wurde in einem stärkeren Umfang nach oben angepasst. Auch der im Rahmen des Arbeitsmarktberichts veröffentlichte durchschnittliche Lohnanstieg lag mit 4.5% (YoY) über dem für Dezember nach oben revidierten Wert von 4.3%.

US-Fed

Der Entscheid der US-Fed vom vergangenen Mittwoch, die Leitzinsen unverändert zu belassen und den Erwartungen an eine erste Leitzinssenkung im März den Wind aus den Segeln zu nehmen, ist vor dem Hintergrund der nun veröffentlichten Arbeitsmarktdaten mehr als nachvollziehbar.

Die in verschiedenen Kommentaren zu lesende Enttäuschung über den Nichtentscheid vom Mittwoch war für uns aufgrund der insgesamt nach wie vor sehr guten Verfassung der US-Konjunktur nicht nachvollziehbar. Vielmehr schien hier bei einigen Marktteilnehmern «Der Wunsch der Vater des Gedankens» zu sein. Obwohl am Markt für 2024 weiterhin fünf Zinssenkungen erwartet werden – was aus unserer Sicht zum jetzigen Zeitpunkt recht optimistisch scheint – war für den Märztermin keine Zinssenkung am Markt eingepreist.

Inflation in der Eurozone erneut leicht tiefer

In der Eurozone haben die Preissteigerungsraten im Januar wieder nachgegeben. Gemäss Eurostat stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahr um 2.8%. Die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel legte um 3.3% zu. Der in den vergangenen Monaten erfolgte Rückgang der Teuerung eröffnet der EZB die Möglichkeit, die Zinsen schon bald ein erstes Mal zu senken. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Aussichten für die Konjunktur diesseits des Atlantiks noch immer sehr eingetrübt sind und sich momentan keine deutliche Belebung der stagnierenden Wirtschaft abzeichnet.

Der Markt rechnet denn auch für April mit einer ersten Leitzinssenkung um 25 Basispunkte.

Heutige Marktentwicklung

Trotz der guten Arbeitsmarktdaten vom Freitag gehen auch wir davon aus, dass es 2024 zu Zinssenkungen durch die US-Notenbank und die EZB kommen wird. Auch seitens SNB werden aktuell zwei Leitzinssenkungen am Markt eingepreist. Die erste wird gegen Mitte Jahr erwartet. Das Umfeld für Aktien bleibt damit und vor dem Hintergrund des sinkenden Inflationstrends positiv. Positiv ist deshalb auch die Tatsache, dass es der US-Konjunktur besser geht als teilweise befürchtet.

Der SMI-Index startet heute kaum verändert in die neue Woche. Auch der deutsche Aktienindex (DAX) bewegt sich kurz nach Handelseröffnung faktisch seitwärts. Für die US-Aktienindizes signalisieren die Futures ebenfalls einen kaum veränderten Wochenstart (Stand ca. 9.30 Uhr, 05.02.2024, Basel Zeit).

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