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Marktausblick

Trend zu tieferer Inflation trotz leicht gestiegener US-Teuerung weiter intakt

CIO Kommentar, Montag, 15. Januar 2024

Dr. Stefan Kunzmann, Leiter Investment Research

Am vergangenen Donnerstag wurden die Inflationsdaten der USA für Dezember publiziert. Die Teuerungsrate ist zuletzt wieder etwas gestiegen und stellte sich mit 3,4% (YoY) geringfügig über den Erwartungen (3,3%) ein. Die Kernrate ging auf 3,9% zurück. Auch wenn beide Zahlen die Prognosen (Median) leicht verfehlten, ist von weiter sinkenden Inflationsraten im laufenden Jahr auszugehen. Hierfür spricht unter anderem der geringe Anstieg der US-Produzentenpreise. Diese legten im Dezember nur um 1,0% gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat zu, erwartet wurde eine Zunahme um 1,3%. Die Prognosen signalisieren im Laufe des Jahres sinkende Teuerungsraten. Ende 2024 sollte der Preisanstieg demgemäss nur noch leicht über 2% liegen.

Nach den veröffentlichten Preisdaten wird am Markt weiterhin eine erste Leitzinssenkung der US-Notenbank im März 2024 eingepreist. Der Leitzins (Target Rate) könnte demnach bis Ende Jahr auf unter 4% sinken (aktuell 5,5%). Ob die Zinssenkungen tatsächlich in diesem Umfang eintreten werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig offen. Dass aber nach den raschen und starken Zinserhöhungen der US-Fed der letzten eineinhalb Jahre in den kommenden Quartalen die Zeichen auf Entspannung und eine wieder expansivere Geldpolitik stehen, ist dagegen sehr wahrscheinlich. Die Entspannung an der Inflationsfront sowie die wenig dynamischen Konjunkturperspektiven bieten genügend Raum für wieder tiefere Zinsen.

Das Ende der Leitzinserhöhungen und die Aussichten auf wieder sinkende Notenbankzinsen sprechen für Aktien. Die Gewinnaussichten sind positiv und der eine oder andere Markt (beispielsweise der Schweizer Markt) bietet im historischen Vergleich Raum für leicht höhere Bewertungen.

«Wir rechnen deshalb auch 2024 mit weiter steigenden Aktienkursen und sind bei unserer Referenzstrategie gut 5% über der strategischen Quote von 45% investiert.»
Dr. Stefan Kunzmann, Leiter Investment Research

Wahl in Taiwan – Spannungen im Südchinesischen Meer dürften vorerst anhalten

In Taiwan haben am Wochenende die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen stattgefunden. Die bisherige Regierungspartei DPP (Demokratische Fortschrittspartei) wird mit Lai Ching-te auch den nächsten Präsidenten stellen. Er konnte aber nur rund 40% der Stimmen auf sich vereinigen. Es ist davon auszugehen, dass er die Unabhängigkeit Taiwans gegenüber der Volksrepublik China weiter betonen wird. Nach seinem Wahlerfolg bleibt abzuwarten, wie sich das Reich der Mitte zukünftig verhalten wird. Im Parlament hat die DPP ihre Mehrheit verloren und ist auf die Unterstützung durch die beiden anderen Parteien angewiesen.

Ob vor diesem Hintergrund die häufigen Militärmanöver und die Verletzungen des taiwanesischen Luftraums durch China ihre Fortsetzung finden werden, bleibt abzuwarten. Grundsätzlich ist unseres Erachtens aber vorerst nicht davon auszugehen, dass sich mit dem Wahlausgang die geostrategische Lage im südchinesischen Meer deutlich entspannen dürfte.

Heutige Marktentwicklung

Der SMI-Index startet heute leicht stärker in die neue Woche. Dies gilt auch für den deutschen Aktienindex (DAX). Für die US-Aktienindizes signalisieren die Futures einen kaum veränderten Wochenstart (Stand ca. 09:15 Uhr, 15.01.2024, Basel Zeit).

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