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Zeit, über Geld zu reden.

Europa macht vorwärts mit der grünen Transformation

Nachhaltige Energien werden durch Investitionen gefördert.

Europa will als erster Kontinent die Klimaneutralität erreichen. Das Vorhaben ist ambitioniert, aber erreichbar. Vieles gewinnt seit dem Pariser Klimaabkommen an Fahrt. Die in diesem und im nächsten Jahr in Kraft tretenden Vorschriften nehmen auch die Finanzbranche mit an Bord. Letztere ist in ihrer Eigenschaft als «Schmierstoff der Wirtschaft» ein vielleicht entscheidendes Puzzleteil.

Beraten werden

1995 fand in Berlin die erste Klimakonferenz der Vereinten Nationen statt. Es dauerte danach 20 Jahre, bis 2015 im Pariser Klimaabkommen vereinbart wurde, die durchschnittliche globale Erwärmung auf unter 2 Grad Celsius zu begrenzen. 2018 folgte der Sonderbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change über die Folgen einer globalen Erwärmung um 1,5 Grad Celsius. Mittlerweile scheint es Konsens, dass der Klimawandel eine ernst zu nehmende Bedrohung ist. Doch die Zeit für wirksame Gegenmassnahmen wird knapp: Gemäss jüngstem Bericht der «World Meteorological Organisation» hat die Erderwärmung bereits 1,2 Grad Celsius erreicht.


Was ist die «Grüne Transformation»?

Die Grüne Transformation soll umwelt- und vor allem klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen zum Durchbruch verhelfen. Auch die Infrastruktur, insbesondere Gebäude, Mobilität und Energieerzeugung, soll entsprechend umgebaut werden.

Eine erfolgreiche grüne Transformation bedarf neben öffentlicher und politischer Einsicht auch wirkungsvoller regulatorischer Rahmenbedingungen, damit die Privatwirtschaft ihr Handeln an den Umweltzielen ausrichtet.


«Die Erfüllung des Europäischen Green Deals ist ambitioniert, aber machbar.»
Nicolas Hefti und Daniel Breitenstein, Finanzanalysten

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Mit dem 2019 lancierten Green Deal, einem Aktionsplan für eine nachhaltige Wirtschaft, versucht Europa als erster Kontinent die Klimaneutralität zu erreichen.


European Green Deal

Der European Green Deal (Europäischer grüner Deal) wurde von der Europäischen Kommission 2019 vorgestellt. Das Konzept will bis 2050 in der Europäischen Union die Nettoemissionen von Treibhausgasen auf null reduzieren und die EU so klimaneutral machen. Der Green Deal soll zentraler Bestandteil der Klimapolitik der Europäischen Union werden.

Weitere Informationen

Deutschland drückt bei der Energiewende aufs Tempo

Das Vorhaben ist ambitioniert, aber machbar. So geht Deutschland die Energiewende mit hohem Tempo an. Einige der in der Vergangenheit definierten Zielwerte wurden vorzeitig erreicht.

Der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen am Bruttostromverbrauch1  betrug im Jahr 2020 rund 45,5% (Abb. 1). Die Zielmarke von 35% für das Jahr 2020 wurde damit deutlich übertroffen. Noch im Jahr 2000 lag der Anteil der erneuerbaren Energien bei nur 6,3 %.

1 Der Bruttostromverbrauch bezeichnet die gesamte Strommenge, die in einem Land verbraucht wird. Brutto ist deshalb wichtig, weil es auch die Strommengen enthält, die gar nicht an der Steckdose beim Endverbraucher ankommen, sondern unter anderem beim Transport verloren gehen.
https://www.bmwi-energiewende.de/EWD/Redaktion/Newsletter/2016/01/Meldung/direkt-erklaert.html

Abb. 1: Der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Bruttostromverbrauch steigt*

Quelle: Bank Cler, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie; * Schätzung

Erneuerbare Energien werden weiter gefördert

Auch der Zielkorridor für den Ausbau erneuerbarer Energien für das Jahr 2025 (40-45 %) war schon 2019 erreicht. Das neue «Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG 2021» ist darum bereits ambitionierter als das Klimaschutzprogramm 2030. Neu gilt, dass bis 2030 der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bei 65% liegen soll. Vor 2050 soll der gesamte in Deutschland erzeugte und verbrauchte Strom treibhausgasneutral erzeugt werden.

Um diese Ziele zu erreichen, müssen die Produktionskapazitäten zur Verfügung stehen. Deutschland setzt vor allem auf diese drei Pfeiler:

  • Windenergie an Land (WaL),
  • Photovoltaik (PV)
  • Windenergie auf See (WaS).

Diese drei Bereiche machen bereits über 70 % der Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien aus. Die durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten waren über die vergangenen zehn Jahre zweistellig (WaL: 10,45%; PV: 15,74%; WaS: 65,60%). Bei der Windenergie an Land ist das neue Ziel eine installierte Leistung in Höhe von 71 Gigawatt (GW), bei der Solarenergie 100 GW. Und bei der Windenergie auf See wurde es von 15 auf 20 GW Leistung bis 2030 und auf 40 GW bis 2040 installierte Leistung erhöht.

Schärfere Massnahmen für bessere Energieeffizienz

Die Energieeffizienzstrategie 2050 der Bundesregierung stellt die Weichen: Der Primärenergieverbrauch soll gegenüber 2008 um 30% sinken. Allein für die Effizienzförderprogramme stehen 2021 bis 2024 durchschnittlich jährlich Bundesmittel von 6,3 Milliarden Euro bereit. Auch die CO2-Bepreisung soll in den Bereichen Verkehr und Wärme Anreize für mehr Energieeffizienz schaffen. Sämtliche Einnahmen aus dem Brennstoffemissionshandel werden für Massnahmen zum Klimaschutz (z.B. Kaufprämie für E-Autos, Förderung der energetischen Gebäudesanierung), zur Entlastung der Wirtschaft und zum sozialen Ausgleich verwendet.

Entscheidend für den Erfolg der Energiewende: die Modernisierung und der Ausbau der Netzinfrastruktur

Auf die regionalen Stromverteilernetze kommen zunehmend Herausforderungen zu. So steigt die Stromeinspeisung im Verteilernetz: Über 90% der erneuerbaren Energien werden in Anlagen produziert, die an das Verteilernetz angeschlossen sind und immer mehr Stromverbraucher sind zugleich Produzenten. Um die Verteilernetze auf die entsprechende Stromeinspeisung auszurichten, braucht es Investitionen.

Bei der Modernisierung der Verteilernetze kommt auch digitalen Technologien eine entscheidende Rolle zu. Damit die Verteilernetze die beschriebenen Herausforderungen bewältigen können, müssen sie zu intelligenten Netzen («Smart Grids») weiterentwickelt werden. Dazu werden sie mit Kommunikations-, Steuer- und Regeltechnik sowie IT-Komponenten ausgerüstet. Auf diese Weise können die Netze intelligent miteinander sowie mit Stromerzeugung und -verbrauch verknüpft werden.

«Damit Europa klimaneutral werden kann, braucht es Investorinnen und Investoren.»

Die Finanzindustrie als Doping für die grüne Transformation

Um die Klimaneutralität zu erreichen, müssen Investoren mit ins Boot geholt werden. Bislang konnten Anleger und Anlegerinnen die Nachhaltigkeit von Finanzprodukten nur schwer objektiv beurteilen. Es fehlte an einer einheitlichen Definition der Nachhaltigkeit, aber auch an der nötigen Transparenz. Seit diesem Jahr adressieren dies die schrittweise in Kraft tretenden Verordnungen im Rahmen des Green Deals:

  • Schaffung eines Klassifizierungssystems für nachhaltige Aktivitäten.
  • Einführung einer Offenlegungspflicht für Finanzprodukte.

So sollen Investitionsströme aus dem Finanzsektor Unternehmen fördern, die sich mit nachhaltigen Aktivitäten beschäftigen.

Und in der Schweiz?

In der Schweiz geht es in eine ähnliche Richtung. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht hat in ihrem Rundschreiben «Offenlegung Banken und Versicherer» die Transparenzpflichten zu Klimarisiken angepasst. Weitere Verschärfungen dürften folgen.

All diese regulatorischen Massnahmen könnten die Spielregeln nachhaltig verändern. Entsprechend ging ein Ruck durch die europäische Investmentindustrie. Anbieter von Anlagefonds haben begonnen, auch nicht explizit nachhaltig verwaltete Portfolios auf mehr Nachhaltigkeit auszurichten. Dies ist ein Vorgeschmack darauf, wie die neuen Vorschriften die Kapitalströme im Sinn der grünen Transformation beeinflussen können. Früher war mit nachhaltigen Anlagen oft das Ziel verbunden, nicht schlechter als der Markt zu sein. Neu dürfte sich nachhaltiges Anlegen mittel- bis langfristig als Vorteil erweisen.

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Nachhaltig investieren, ja. Aber wie?

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