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Sparen

So spart die Schweiz

Der Grossteil der Schweizer Haushalte legt Monat für Monat Geld auf die Seite. Doch wer spart wie viel? Und welche Faktoren bestimmen das Sparverhalten? Wir haben uns die Daten des Bundesamts für Statistik etwas genauer angeschaut – das sind die Erkenntnisse.

Beim Sparen gibt es grosse Unterschiede.

Bevor wir loslegen, müssen wir definieren, wovon wir sprechen. Sparbetrag meint den Teil des Einkommens, der einem nach Abzug der obligatorischen und freiwilligen Ausgaben bleibt und auf ein Sparkonto oder in die 3. Säule einbezahlt oder in Anlagen investiert wird. Nicht eingerechnet sind die Beiträge an die berufliche Vorsorge, sie sind Teil des sogenannten Zwangssparens. Die Sparquote wiederum bezeichnet den Sparbetrag in Prozent des monatlichen Haushaltseinkommens.

Wer viel verdient, spart auch viel.

Quelle: HABE (2015-2017), BfS
Was nicht überrascht: Je höher das Einkommen, desto mehr wird gespart, im Durchschnitt sind es 1’460.– pro Monat. Bei jedem fünften Haushalt sind es fast 5’000.–, dagegen können Haushalte mit einem Durchschnittseinkommen von 4’614.– nur 223.– auf die Seite legen. Am grössten ist der relative Anstieg vom 3. zum 4. Quintil: Von den zusätzlichen 2’145.– Einkommen wird fast die Hälfte (996.–) gespart.

Durchschnittlich spart jeder Haushalt in der Schweiz 1’460.– Franken pro Monat.

Dass der Sparbetrag im 1. Quintil negativ ist, liegt vorwiegend an Rentnerinnen und Rentnern, die kleine Einkommen ausweisen. Ihren Lebensunterhalt finanzieren sie vorwiegend von ihren Ersparnissen sowie den Vermögen, die sich aus der Pensionskasse und der 3. Säule auszahlen liessen.

2. Nicht überall in der Schweiz wird gleich viel gespart.

Quelle: HABE (2015-2017), BfS
Zwischen den Regionen sind deutliche Unterschiede festzumachen. Die fleissigsten Sparer wohnen im Grossraum Zürich und der Zentralschweiz mit Sparquoten um die 17%. Weniger gespart wird im Tessin (12,6%) und der Genferseeregion (10,6%).

In der Regel wird dort mehr gespart, wo die Einkommen höher sind. Ausreisser sind das Espace Mittelland und die Genferseeregion: Obwohl sie bezüglich Einkommen im Mittelfeld liegen, sind die Sparquoten in diesen Regionen deutlich tiefer. Die Zentralschweiz wiederum hat die höchste Sparquote, obwohl sie bezüglich Einkommen nur Rang 4 belegt.

Zürcherinnen und Innerschweizer sparen mehr als Genferinnen und Tessiner.

Bei der Aufteilung nach Sprachregionen zeigen sich ähnliche Unterschiede: Die deutsche und rätoromanische Schweiz spart mit 15,2% deutlich mehr als die italienische (12,8%) und die französische (9,8%) Schweiz. Was nicht unerwähnt bleiben darf: Bei den beiden letzten Werten ist der Variationskoeffizient, also die Unterschiede zwischen den einzelnen Werten, sehr gross.

3. Je nach Alter wird unterschiedlich viel gespart.

Sparquote nach Alter

  • bis 34
    19.8
  • 35 - 44
    17.8
  • 45 - 54
    15.9
  • 55 - 64
    13.1
  • 65 - 74
    -0.4
  • ab 75
    5.5

Quelle: HABE (2015-2017), BfS

Die Sparquote sinkt mit zunehmendem Alter. Das liegt zum einen an den Ausgaben für Kinder, die die Eltern insbesondere im Alter zwischen 35 und 54 zu tragen haben. Zum anderen steigen mit dem Alter die Löhne und sorgen für höhere Sparbeträge in absoluten Zahlen, aber auch für eine sinkende Sparquote.


Jüngere Menschen sparen mehr von ihrem Einkommen als ältere.

Zudem haben einige Menschen ihre Sparziele bereits früher erreicht und müssen nicht mehr sparen. Bei den 55- bis 64-Jährigen sind es nicht zuletzt Frührentnerinnen und -rentner, die für eine sinkende Sparquote sorgen.

Warum steigt die Sparquote ab 75 Jahren wieder an?

Menschen in diesem Alter sind tendenziell weniger aktiv, reisen weniger und geben somit weniger Geld aus. Eine Rolle spielt auch, dass hier nur private Haushalte betrachtet werden. Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen, die sehr hohe Kosten tragen und kaum noch sparen, sind nicht Teil der Statistik.

4. Zusammen wohnen lohnt sich.

So beeinflussen Kinder die Sparquote

  • Paare unter 65 ohne Kinder
    18.7
  • Einpersonenhaushalte unter 65
    11.6
  • Einelternhaushalt
    8.9
  • Paar mit Kindern
    16.9
Quelle: HABE (2015-2017), BfS

Dass Paare ohne Kinder die höchste Sparquote haben, war zu erwarten. Aber auch Paare mit Kindern können Geld zur Seite legen. Markant tiefer ist die Quote dagegen bei Singles und Einelternhaushalten. Es sind also nicht Kinder, die zu tieferen Sparquoten führen, sondern das Führen eines eigenen Haushalts.


Sparquote nach Alter des ältesten Kindes

  • bis 4
    16.5
  • 10 - 14
    16.7
  • 10 - 14
    14.5
  • 15 - 19
    14.5
  • ab 20
    21.9

Quelle: HABE (2015-2017), BfS

Dass Kinder zwischen 10 und 20 die Sparquote am stärksten drücken, liegt daran, dass sie mehr Kosten verursachen. Am meisten ins Gewicht fallen die höheren Ausgaben für Nahrung, Kleidung und insbesondere Freizeit. Sobald die Kinder beginnen, das Elternhaus zu verlassen, holen die Eltern das Verpasste nach.

5. Sparen während der Corona-Pandemie

Quelle: KOF Analysen 2022, Nr. 3, Herbst
Wie fast in allen Ländern ist die Sparquote während der Pandemie auch in der Schweiz stark gestiegen. Einerseits, weil die Konsummöglichkeiten beschränkt waren, andererseits aus einem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis. Mittlerweile sinkt die Sparquote wieder, gemäss Prognosen der Konjunkturforschungsstelle KOF wird sie jedoch weiter über dem Vor-Corona-Niveau verbleiben.

Während Corona wurde mehr gespart.

6. Mit den Sparzinsen geht es wieder aufwärts.

Quelle: SNB, Historische Zeitreihen 4: Zinssätze und Renditen
Gut ein Jahrhundert lang bewegten sich die Sparzinsen konstant um 4 Prozent herum. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg sanken sie zweimal auf null, danach stiegen sie stark an. Die höchsten Zinsen, rund 5 Prozent, gab es Mitte der 1970er- und Anfang der 1990er-Jahre. Seither sind die Sparzinsen immer weiter gesunken, in den letzten Jahren waren sie praktisch bei null.


Inwiefern sich die Sparzinsen auf die Entscheidung auswirken, ob man sein Geld auf dem Sparkonto parkiert oder an den Märkten anlegt, ist schwierig zu sagen. Zumal diese Entscheidung nicht nur von den Zinsen und den Finanzmärkten, sondern auch von der aktuellen Lebenslage und den persönlichen Zielen abhängt. Für welche Lösung Sie sich auch immer entscheiden: Wir haben die passenden Produkte, damit Sie Ihr Vermögen so aufbauen können, wie Sie möchten.

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