Geld und Liebe sind schon für sich alleine betrachtet anspruchsvoll genug. Wenn man sie kombiniert, wird es erst recht kompliziert. Doch welche Rolle spielt Geld in einer Beziehung tatsächlich? Wir haben über 500 Menschen befragt – und sind zu sieben Erkenntnissen gekommen.
Wir haben es geahnt, gehofft – und es hat sich bestätigt:
1. Eine Beziehung kann und muss man sich nicht kaufen.
Nur für 14% der Befragten hat Geld bei der Partnerwahl schon mal eine tragende Rolle gespielt. Das Einkommen des Gegenübers? Zweitranging beziehungsweise bietet es wenig Anlass für Kritik. Über die Hälfte ist der Ansicht, der Partner/die Partnerin verdiene genug, einem Viertel ist es egal. Dennoch werden die Einkommen meist schon früh thematisiert, bei einem Drittel sogar gleich zu Beginn der Beziehung.
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Spielte Geld bei Ihrer Partnerwahl je eine Rolle?
Finden Sie, dass Ihr Partner/Ihre Partnerin genug verdient?
Wann haben Sie erfahren, wieviel Ihr Partner/Ihre Partnerin verdient?
Ist Geld in Beziehungen somit Nebensache? Falsch. Richtig ist:
2. Geld ist extrem wichtig.
Für 79 % der Befragten gilt: Geld spielt in einer Beziehung eine «eher wichtige» oder sogar «sehr wichtige» Rolle. Mit dem Alter hat das wenig zu tun, auch bei den unter 30-Jährigen sind 70 % dieser Ansicht. Das heisst aber nicht, dass in Beziehungen doch im grossen Stil auf das Geld geschaut würde. Es geht um etwas anderes: Kontrolle. Die Menschen erwarten voneinander, dass sie ihre persönlichen Finanzen im Griff haben. 36 % finden dies eher wichtig, 60 % sogar sehr wichtig – und nur jedem/jeder 25. ist es egal.
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Wie wichtig finden Sie das Thema Geld in Beziehungen?
Antworten nach Alter:
Wie wichtig ist Ihnen, dass Ihr Partner/Ihre Partnerin seine/ihre Finanzen im Griff hat?
Die 6 besten Tipps für Paare rund ums Geld
96% wünschen sich einen Partner oder eine Partnerin, die ihre Finanzen im Griff hat. Da lohnt es sich, die wichtigsten Tipps zu beherzigen. Damit macht man sicher nichts falsch, auch wenn jede Beziehung anders ist.
Nicht verschwiegen werden soll, dass sich bei der Wahrnehmung der praktischen Umsetzung Differenzen offenbaren. Auf die Frage, wer die persönlichen Finanzen besser im Griff hat, antworten selbstbewusste 72 %: «Ich!» Wer die hohe Quote männlicher Selbstüberschätzung zuschreiben will, liegt übrigens falsch. Beide Geschlechter sind gleich überzeugt von der eigenen Überlegenheit.
Wer von Ihnen, Sie oder Ihr Partner/Ihre Partnerin, hat die Finanzen besser unter Kontrolle?
Antworten nach Geschlecht:
Da Geld und Finanzen in Beziehungen sehr wichtig sind, gilt:
3. Geld sorgt für viel Redebedarf.
Paare reden, wenn nicht täglich (4 %), so doch wöchentlich (33 %) oder zumindest monatlich (35 %) über Geld. Häufiger Grund für Gespräche sind unnötig hohe Ausgaben: 57 % sprechen den Partner/die Partnerin auf solche an. Dies führt bei 31 % «ab und zu» und bei 10 % «oft» zu grösseren Diskussionen oder gar Streit.
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Wie häufig sprechen Sie in Ihrer Beziehung über Geld?
Wenn Sie Ausgaben Ihres Partners/Ihrer Partnerin unnötig oder übertrieben finden, sagen Sie das?
Wie oft ist Geld Grund für Diskussionen oder Streit in Ihrer Beziehung?
Der Redebedarf und auch das Konfliktpotenzial sind grösser, wenn Kinder im Haushalt leben. Auch bei vielen weiteren Antworten zeigt sich:
4. Kinder verändern vieles.
Durch das Eingehen einer Beziehung werden die Finanzen von einem persönlichen zu einem gemeinsamen Thema – erst recht mit Kindern. In 40 % der Fälle werden die Finanzen dann komplett zusammengelegt, ohne Kinder tun es nur 17 %. Interessant ist, dass das Zusammenlegen der Finanzplanung nicht immer mit einem gemeinsamen Konto einhergeht.
Mit Kindern im Haushalt steigt auch die Erwartung, dass man grössere Ausgaben vorgängig abspricht. Und wer es nicht tut, erhält mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Rüffel.
Der Einfluss von Kindern auf das Thema Geld in Beziehungen zieht sich quer durch alle Fragen. Sie beeinflussen sogar, ob Bargeld verschenkt wird – etwas mehr als die Hälfte hat es schon mal getan. Spannend ist: Wenn die Kinder jünger sind und entsprechend viel zu tun geben, wird häufiger auf den einfallslosen Klassiker zurückgegriffen. Sobald die Kinder älter und dann später aus dem Haus sind, hat man wieder mehr Zeit für persönliche Geschenke.
Der Einfluss der Kinder zeigt sich auch, wenn jemand mehr Geld hat als der/die andere.
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Verwalten Sie Ihre Finanzen gemeinsam?
Erwarten Sie, dass Ihr Partner/Ihre Partnerin grössere Ausgaben mit Ihnen abspricht?
Wenn Sie Ausgaben Ihres Partners/Ihrer Partnerin unnötig oder übertrieben finden, sagen Sie das?
Haben Sie Ihrem Partner/Ihrer Partnerin schon mal Geld geschenkt?
5. Lebenshaltungskosten, Ferien: Man findet sich.
Für 55 % spielt es keine Rolle, wie die Verhältnisse aussehen, beide bezahlen immer die Hälfte. Das gilt vor allem in jungen Jahren. Je älter die Befragten, desto eher übernimmt der besserverdienende Teil.
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Ihr Partner/Ihre Partnerin verdienen mehr als Sie? Erwarten Sie, dass er/sie auch mehr zu gemeinsamen Ausgaben beisteuert?
Antworten nach Alter:
Unterschiedliche Budgets spielen erfahrungsgemäss vor allem bei der Feriengestaltung eine wichtige Rolle. Wohin geht es, wenn man in ein Luxusresort will, der Partner/die Partnerin sich aber nur einen Zeltplatz leisten kann?
Fast die Hälfte schraubt die Ansprüche herunter und passt sich dem Gegenüber an. Weitere knapp 40 % übernehmen einen Teil der Kosten, 12 % bezahlen alles. Männer (17 %) häufiger als Frauen (8 %). Für Urlaub alleine entscheidet sich nur jeder/jede Hundertste.
Ihr Partner/Ihre Partnerin verdient weniger als Sie und besteht darum auf günstigere Ferien. Wie gehen Sie damit um?
Antworten nach Geschlecht:
Beim Reisen ist man also genügsam oder grosszügig. Doch wie sieht es aus, wenn es nicht «nur» um ein paar hundert oder tausend Franken geht, sondern um richtig grosse Beträge? Zum Beispiel Erbschaften oder Lottogewinne?
6. Geben ist seliger denn nehmen.
Erben gilt in der Schweiz als Privatsache – und das sehen auch die Befragten zu einem guten Teil so. Beziehungsweise erwarten nur 37 %, dass eine Erbschaft geteilt wird. Auch mit Kindern im Haushalt steigt der Wert nur auf knapp über 50 %.
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Ihr Partner/Ihre Partnerin erbt ein mittleres Vermögen. Erwarten Sie, dass er/sie das Erbe mit Ihnen teilt?
Antworten nach Personen mit/ohne Kinder:
Umso grosszügiger zeigen sich die Befragten, wenn sie selbst etwas zu verteilen haben. Oder hätten, einen Lottogewinn etwa. 42 % würden alles teilen, 36 % einen Teil, 17 % nur dann, wenn sie in einer Ehe oder eingetragenen Partnerschaft leben.
Würden Sie einen Lottogewinn mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin teilen?
Diese Grosszügigkeit sollte vermutlich nicht überbewertet werden, da sie so gut wie nie von der Realität geprüft wird. Besser stehen die Chancen auf eine erfüllende Beziehung. Und zwar auch dann, wenn Geld nicht im Übermass vorhanden ist. Das ist gleichzeitig das Fazit:
7. Kein Geld, keine Liebe? Zum Glück nicht.
Doch zur Wahrheit gehört auch, dass Geld im Alltag – und somit im Beziehungsalltag – eine wichtige Rolle spielt. Wenn ständig finanzielle Probleme auftreten, hat es auch die grösste Liebe schwer, sich über längere Zeit zu halten.
Die Kontrolle über die eigenen Finanzen ist somit, auch wenn das nun etwas gar unromantisch klingt, eine von vielen Voraussetzungen für eine funktionierende Beziehung. Immerhin hat man die Finanzen – anders als vieles andere, das es für das Liebesglück braucht – selbst in der Hand.
Wie man mit gemeinsamen Geldthemen am besten umgeht, muss wohl jeder und jede für sich selbst oder noch besser zu zweit herausfinden. Ein guter Anfang ist, offen über Geld zu reden. Wer dies tut, macht schon etwas richtig. Geld bringt Herausforderungen, aber auch Chancen. Die Bank Cler verfolgt die Vision, allen einen natürlichen und kompetenten Umgang mit Geld zu ermöglichen. Mit dieser Seite wollen wir einen Teil dazu leisten.