CIO Kommentar, Montag, 1. Dezember 2025
Der US-Präsident hat Journalisten eröffnet, er habe für die nächstes Jahr anstehende Nachfolge für den gegenwärtigen US-Notenbank Chef Jerome Powell einen Entscheid getroffen. Dabei hat er aber nicht offen mitgeteilt, wer sein Kandidat dafür ist. Die Wahl des US-Notenbank Präsidenten muss auch durch den Senat bestätigt werden. Im Fokus steht Kevin Allen Hassett, der gegenwärtige Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates der Vereinigten Staaten. In einem Interview hat Hassett die Nomination nicht bestätigt, er hat aber mitgeteilt, er würde die Kandidatur annehmen, falls der Präsident ihm die Rolle tatsächlich anbieten sollte. Hassett hatte sich jüngst für Zinssenkungen ausgesprochen, um Hypotheken und Auto-Leasing Zinsen für US-Konsumenten zu senken. Der von Trump gegenüber dem amtierenden Fed-Präsidenten Jerome Powell sehr aggressiv geäusserte Wunsch nach tieferen Leitzinsen, liegt bei der Wahl der neuen Personalie wohl in Trumps Streben. Allerdings dürfte ein im Senat bestätigter neuer Fed Präsident dennoch die Prinzipien einer evidenzbasierten Geldpolitik mehr beachten als die Versuche der indirekten politischen Einflussnahme durch Donald Trump.
Aus dem Protokoll des Entscheides zur jüngsten USD-Leitzinssenkung vom 29. Oktober ergibt sich ein gespaltenes Votum der Mitglieder des Offenmarktauschusses und der Mitglieder des Gouverneursrat der US-Notenbank. Dies hatte zu Spekulationen über einen möglichen Verzicht auf eine weitere USD-Leitzinssenkung am kommenden Termin vom 10. Dezember geführt. Seither waren die Erwartungen zum kommenden Entscheid an den Zinsmärkten schwankend. Gegenwärtig schwingt das Pendel wieder in Richtung der Erwartung einer weiteren Zinssenkung am 10. Dezember.
Am folgenden Tag wird die Schweizerische Nationalbank ebenfalls einen Zinsentscheid fällen. Erwartet wird ein Festhalten am gegenwärtigen Null-Zins.
Seit Anfang Oktober ist der Wert des Bitcoins um gut 30% gefallen. Dies bestätigt erneut die hohe erwartete Volatilität der Kryptowährung und die damit verbundenen erheblichen Anlagerisiken. Die Gründe dieses Einbruchs sind nicht eindeutig zu ermitteln, da die Bewertung des Bitcoins auch stark durch die Stimmungsschwankungen in der Investoren Basis getrieben scheint. Aus unserer Sicht ist eine Beimischung von Kryptoanlagen in traditionellen Anlagestrategien weiterhin nicht angebracht. Mutige und risikofähige Anlegerinnen und Anleger können über eine Vielzahl von Fonds und Zertifikaten, bei sorgfältiger Wahl des spezifischen Anlageinstrumentes, dennoch ausserhalb unserer Mandate Anlagen in Krypto-Assets tätigen. Eine fundierte Prognose über das erwartete Risiko-Rendite Ergebnis, über z.B. fünf Jahre, ist mit den Methoden der Finanzanalyse aus unserer Sicht schlicht unmöglich. Ein Anlageentscheid in Krypto bleibt wohl eine Glaubens- und Vertrauensfrage über das konzeptionell wohl interessantesten Finanzinstrument der vergangenen zwei Jahrzehnte.
November hat auf unsere Anlagestrategien eine positive Entwicklung gebracht. Stellvertretend betrachten wir unser Vermögensverwaltungsmandat mit dem Risikoprofil «ausgewogen»: Mit einer Perfomance im Monat November von gut 2% erreicht ein ausgewogenes Mandat seit Jahresanfang 2025 die Marke von 10% Rendite.
Im November waren die Kursgewinne bei Schweizer Aktien und unsere erfolgreiche Selektion bei internationalen Einzeltiteln (Aktien Welt) zwei zentrale Treiber dieser erfreulichen Rendite-Entwicklung.
Der Schweizer Aktienindex (SMI) startet mit einem Plus von rund 0,25% in die neue Handelswoche. Der deutsche Aktienindex (DAX) verliert über 1%. Für die US-Aktienmärkte signalisieren die Futures-Börsen nach den Gewinnen vom vergangenen Freitag einen leicht negativen Handelsstart für US-Aktien (Stand ca. 12:15 Uhr, 1. Dezember 2025, Basel Zeit).