CIO Kommentar, Montag, 13. Mai 2024
Der seit Ende Oktober des vergangenen Jahres anhaltende Kursanstieg bei Aktien hat im April einen leichten Dämpfer erlitten. Die ersten Maiwochen haben aber bereits wieder eine Erholung der Kurse gebracht.
Insbesondere hat das überraschend starke Quartals-Ergebnis der jetzt viel grösseren UBS zur guten Stimmung am Schweizer Aktienmarkt beigetragen. Die schwierige Verdauung der hastig geschluckten Credit Suisse erzeugt offenbar bereits ein Jahr später Gewinnwachstum beim nunmehr einzigen helvetischen Bank-Schwergewicht von globaler Bedeutung.
Auch die grossen börsenkotierten US-Unternehmen konnten für das erste Quartal die, zwar bescheidenen, Erwartungen an die Gewinnsteigerungen erfüllen.
Der Schweizer Aktienindex SPI, der auch den Dividendenausschüttungen Rechnung trägt, befindet sich aktuell wieder sehr nah bei seinem 2024 Jahres-Höchststand. Der SPI erzielt in 2024 bis zum 10. Mai eine ansehnliche Rendite von rund 7,5%.
Die hartnäckig hohen US-Inflationsdaten für den Monat März hatten die Befürchtung befeuert, dass die erwarteten Senkungen des USD-Leitzinses zeitlich in weite Ferne rücken könnten. Entsprechend hat dies dazu beigetragen, dass die Aktienmärkte im April einen Preisdämpfer erlitten haben. Aufgrund dieser Vorgeschichte werden die US-Inflationsdaten für den Monat April mit Spannung erwartet.
Die Statistik erscheint am 15. März und die jüngsten Prognosen erwarten im Mittel einen geringen Rückgang der US-Inflation von 3,5% für März auf noch 3,4% für April. Eine überraschend stärker ausfallende Inflation könnte erneut für negative Entwicklungen an den Aktienmärkten sorgen. Im Vormonat April hatten die März Inflationsdaten eine negative Reaktion ebenso ausgelöst.
Der Rohölpreis ist im April gefallen und müsste somit inflationsdämpfend wirken. Andererseits stellen die Dienstleistungspreise derzeit den Haupttreiber der US-Inflation dar und die Entwicklung der Preise im Dienstleistungssektor lässt sich nicht leicht prognostizieren.
Die Inflationsentwicklung in den USA und die zahlreichen geostrategischen Krisenherde bergen zweifellos Risiken für die weitere Entwicklung an den Finanzmärkten. Insgesamt ist die globale konjunkturelle Entwicklung von einem Rezessionsszenario deutlicher entfernt, als dies noch vor einem Jahr befürchtet wurde. Für das zweite Halbjahr wird nun auch eine moderate Erholung der europäischen Konjunktur erwartet.
Diese Abwägungen lassen uns unter dem Strich an unserer taktischen Übergewichtung von Aktien festhalten.
Der Schweizer SMI-Index startet heute mit etwa minus 0,1% leicht schwächer in die neue Woche. Der deutsche Aktienindex (DAX) verliert ebenfalls rund 0,2%.
Für die US-Aktienindizes signalisieren die Futures derzeit einen wenig veränderten Wochenstart (Stand ca. 11:15 Uhr, 13.05.2024, Basel Zeit).