Der Aktienindex Nasdaq der den US Technologiesektor umfasst hat seit Anfang September etwa 10% nach unten korrigiert. In den letzten Tagen scheint diese Abwärtsbewegung vorerst einen Boden zu finden. Auch heute erwarten wir eine positive Entwicklung am US-Aktienmarkt und insbesondere beim Nasdaq Index. Seit Anfang Jahr liegt der Nasdaq Index in CHF bewertet immer noch etwa 15% im Plus und gehört damit weiterhin zu den Top Renditeerzeugern in diesem anspruchsvollen Börsenjahr.
Auch der Schweizer Aktienmarkt, repräsentiert durch den breiten SPI Index, liegt seit Jahresanfang etwa 1% im Plus und gehört damit zu den wenigen Aktienindices weltweit, die seit Jahresanfang im positiven Renditebereich notieren. Seit Anfang Juni fehlen aber starke Impulse an den Aktienmärkten. Es wirkt fast so, als würden viele Teilnehmer abwarten, wie sich einige zentrale Themen weiterentwickeln. Insbesondere steht die US-Präsidentschaftswahl vor der Tür und die bisher wenig erfolgreichen Brexit Verhandlungen drohen definitiv zu scheitern. Auch die Covid-19 Pandemie ist alles andere als überwunden. Obwohl man nicht mit erneuten rigorosen Lockdowns in Europa oder in den USA rechnet, sorgen steigenden Fallzahlen schon vor Beginn der kalten Jahreszeit für punktuell strengere Massnahmen gegen die Infektion mit dem Virus.
Eine vom UBS Verwaltungsrat Präsidenten Axel Weber bestätige Projektstudie zu einer möglichen Fusion zwischen den Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse sorgt heute für viel Aufmerksamkeit im Schweizer Finanzsektor. Es bleibt aber zweifelhaft, ob selbst ein fusioniertes Schweizer Bankhaus im internationalen Wettbewerb erfolgreich bestehen kann. Mit einer kombinierten Marktkapitalisierung von unter 70 Milliarden CHF spielt man schon lange nicht mehr in der Elite der internationalen Bankenwelt mit.
Möglicherweise kommt dieser entschlossene Schritt zu spät, um die Zukunft der einst auch international erfolgreichen Schweizer Grossbanken in der heutigen Form nachhaltig zu sichern. Erwartet wurde diese Fusion von vielen Beobachtern aber schon lange. Wenig erfolgreich und zu doppelspurig sind die Geschäftsmodelle beider Banken. Zu frustrierend war für die internationalen Eigentümer von UBS und Credit Suisse die Kursentwicklung der letzten 10 Jahre: Seit Mitte September 2010 hat der UBS Aktienanleger trotz Dividenden etwa 10% weniger im Depot, der Anleger in die Credit Suisse Aktie hat gar etwa 65% seines Anfangsinvestments über die letzten 10 Jahre verloren – vielgerühmte Dividenden mitgerechnet. Eine magere Bilanz in einem Aktienbullenmarkt wo der SPI-Index sich im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt hat. Dass dabei andere Banken sogar noch mehr Wert vernichtet haben, kann kaum jemand trösten. Dieser Wertverlust ist symbolisch für die schwierige Perspektive vor welcher die beiden Grossbanken - einzeln oder neu vielleicht auch vereint – heute stehen.
Entwicklungen an den Märkten und Positionierung
US-Aktien liegen seit Jahresanfang je nach Index (Standard & Poors 500/ Dow Jones) in einem Band von -8% bis -3%. Gesamteuropäische Aktienindices verlieren seit Anfang Jahr etwa 12% und Schweizer Aktien etwa 2% (SMI Index). Chinesische Aktien (CSI 300 Index) hingegen liegen etwa 9% im Plus (alle Zahlen per 14.09.2020 ca. 15:45 Uhr, Basel Zeit, Markbewegungen seit Jahresanfang in CHF bewertet). Der US-Technologieindex Nasdaq gewinnt seit Jahresanfang, wieder in CHF gerechnet, etwa 15%.
Wir wiederholen an dieser Stelle erneut, dass Angst ist in diesem Umfeld kein guter Ratgeber ist. Wir raten an Aktienpositionen festzuhalten. Möchten Sie regelmässig über die aktuelle Börsenlage informiert werden? Dann abonnieren Sie jetzt unseren Investment Letter.