CIO Kommentar, Montag, 17. November 2025
Am vergangenen Donnerstag wurde der bislang längste Shutdown in den USA beendet. Donald J. Trump hat ein entsprechendes Gesetz unterschrieben. Der Shutdown dauerte 43 Tage. Erst mit den Stimmen von einigen Demokraten im Senat konnte der Stillstand vieler Bundesbehörden aufgehoben werden. Viele Wirtschaftsdaten, welche von Akteuren an den Finanzmärkten in der Regel mit Spannung erwartet werden, fielen dem Budgetstreit zum Opfer. So stammt die letzte verfügbare US-Arbeitslosenquote von August und auch die Inflationsdaten sind aktuell nur bis zum Monat September erhältlich.
Auf das Bruttoinlandsprodukt der USA hat der Shutdown üblicherweise aber keine nachhaltig negativen Auswirkungen. Die Auszahlung von Gehältern etc. ist am Ende nur zeitlich verschoben. So rechnet beispielsweise Oxford Economics für das Jahr 2025 mit einem negativen Einfluss auf das US-BIP von 0,1%, hat aber im selben Umfang die Schätzungen für das Jahr 2026 erhöht.
Aber nicht nur für die Akteure an den Finanzmärkten stellte die fehlende Verfügbarkeit der Wirtschaftsdaten eine Herausforderung dar. Auch die US-Notenbank ist für die Festlegung ihrer geldpolitischen Massnahmen auf diese angewiesen, da sie auf Basis der Daten die weiteren Schritte festlegt. Ob also im Dezember eine erneute Leitzinssenkung erfolgen wird, hängt von dem nun nachzuliefernden Datensatz ab. Aktuell ist an den Finanzmärkten erst im Januar bzw. März 2026 wieder eine Leitzinssenkung eingepreist.
Pünktlich zum 1. August hatte die USA die Wareneinfuhren aus der Schweiz mit Importzöllen im Umfang von 39% belegt. Im Vergleich mit anderen wichtigen Industrienationen stach das Niveau deutlich heraus, lag es doch erheblich über dem Zollsatz von 15%, der unter anderem für die EU zum Ansatz kommt.
In den letzten Tagen hat es nun Bewegung in der Frage der tarifären Handelshemmnisse gegeben. Am Freitag teilte sowohl der Bundesrat als auch der US-Handelsbeauftragte Jamieson Geer mit, dass die Zölle ebenfalls auf 15% reduziert werden sollen. Erleichterung bedeutet dies vor allem für Unternehmen aus den Bereichen Uhren- und Schmuck und der Maschinen-, Metall- und Elektroindustrie. Zum einen aufgrund des tieferen Zollsatzes, zum anderen aber auch aufgrund der Tatsache, dass die Unternehmen nun nicht mehr im Vergleich zu ihren Konkurrenten aus der EU benachteiligt sind.
An der Schweizer Börse löste dies aber keinen Begeisterungssturm aus, da die meisten der in den breiten Marktindizes enthaltenen Unternehmen, wenn überhaupt, so meist nur geringfügig von den hohen Zöllen betroffen waren.
Der Schweizer Aktienindex (SMI) startet kaum verändert in die neue Handelswoche. Der deutsche Aktienindex (DAX) wird nur geringfügig über dem Schlusskurs vom Freitag gehandelt. Für die US-Aktienmärkte signalisieren die Futures-Börsen einen positiven Handelsstart (Stand ca. 09:45 Uhr, 17. November 2025, Basel Zeit).