Abwärtstrend bei den Inflationsraten hält an

Auch im Oktober hat der Trend zu weiter sinkenden Inflationsraten angehalten. In den USA ist die breite Inflationsrate (Konsumentenpreisindex) sogar leicht stärker gesunken als erwartet. Mit 3,2% (YoY) liegt die Rate mittlerweile sehr deutlich unter dem Hoch von 9,1%, das im Juni letzten Jahres erreicht wurde. Dass die Teuerung noch über der Marke von 3% liegt, ist in erster Linie auf die Preisentwicklungen im Servicebereich und besonders auf die Entwicklung der Mieten zurückzuführen. Die Kernrate, also die Inflation ohne Nahrungsmittel und Energie, ist ebenfalls gesunken. Sie wird für den Oktober mit 4,0% angegeben. Im Vergleich zum Vormonat – also von September 2023 auf Oktober 2023 – hat sich die Teuerung nicht mehr erhöht. Bei der Kernrate wurde der monatliche Zuwachs noch mit 0,2% angegeben, was unter den Erwartungen lag.

Erfreulich ist die Tatsache, dass der Trend zu weiter sinkenden Inflationsraten auch in den kommenden Monaten anhalten dürfte:

• Der kurzfristige Anstieg der Ölpreise in Folge des Kriegs zwischen Israel und der Hamas hat sich nicht fortgesetzt. Vielmehr sind die Ölpreise wieder gesunken. Der Preis für die Sorte Brent liegt heute Morgen bei rund 81 USD je Barrel. Und damit über 7% unter dem Niveau vor einem Jahr.
• Auch die Gaspreise liegen unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Hier sind die Abschläge deutlich ausgeprägter, da die Vergleichsniveaus von vor einem Jahr infolge der Diskussion um die Sicherheit der Energieversorgung in Europa extrem überhöht waren. So wird der Gaspreis in den USA in US-Dollar über 50% tiefer als vor einem Jahr notiert, der in Europa in Euro um gut 60%.
• Zudem geben die Daten aus den dem Konsum vorgelagerten Bereichen Grund zur Hoffnung. Die US-Produzentenpreise sind zuletzt nur noch um 1,3% (YoY) gestiegen, im Vergleich zum Vormonat gaben die Preise um 0,5% nach.

Die sinkenden Inflationsraten und Inflationserwartungen dies- und jenseits des Atlantiks machen sich auch an den Finanzmärkten bemerkbar. So sind die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen in den USA am Freitag zwischenzeitlich auf unter 4,4% gesunken, nachdem sie am 23. Oktober im Tagesverlauf noch die Marke von 5% erreicht hatten. Auch in der Schweiz und in der Eurozone haben die Renditen der Obligationen nachgegeben. Wenig überraschend ist auch, dass seitens der Notenbanken keine Zinserhöhungen mehr am Markt erwartet werden – weder seitens der SNB noch seitens US-Fed und EZB.

Sinkende Inflationsraten und tiefere Renditen geben Aktien Rückenwind

Die Entwicklungen an den Aktienmärkten waren zuletzt wieder positiv. Dies gilt sowohl für die Börsen in den USA als auch für die in Europa und der Schweiz. Seit Anfang November liegen die Kurse der breiten Indizes in Schweizer Franken im Plus. Die sinkenden Inflationsraten und tieferen Renditen geben Rückenwind. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung und in Erwartung einer positiven – wenn auch schwachen – Konjunkturentwicklung in 2024 bleiben wir bei den Aktien übergewichtet.

Heutige Marktentwicklung

Der SMI-Index zeigt sich heute kurz nach Börseneröffnung nur wenig verändert. Ähnliches gilt für den deutschen Aktienindex (DAX). Auch für die US-Aktienbörsen signalisieren die Futures keine einheitliche Tendenz. (Stand ca. 9.10 Uhr, 20.11.2023, Basel Zeit).