CIO Kommentar, Montag, 22. November 2021
Der von den Epidemiologen erwartete starke Anstieg der Infektionsinzidenzen für den Herbst und Winter ist mit sehr hohen Inzidenzen in Österreich, Deutschland und den Niederlanden eingetreten. Die untenstehende Graphik erlaubt einen Vergleich der 7-Tages Fallzahlen pro Million Einwohner und zeigt, wie heterogen die Entwicklung in verschiedenen Ländern der EU verläuft. Die Inzidenzzahlen für die Schweiz liegen aktuell auf ähnlichem Niveau wie für Deutschland.
Auch wenn in der Schweiz eine Überlastung der Spitäler derzeit nicht unmittelbar absehbar scheint, hat die internationale Erfahrung der letzten Wochen erneut bewiesen, wie dynamisch sich die Situation verändern kann.
Die Verschlechterung der epidemiologischen Lage und die beschlossenen Gegenmassnahmen werden sich negativ auf den privaten Konsum in vielen Ländern Europas auswirken. Das sind neben dem Inflationsimpuls und den Störungen in den Lieferketten also erneut schlechte Nachrichten für eine an und für sich sehr robuste Konjunktur.
Die Aktienbörsen reagieren derzeit nicht sehr sensitiv auf diese negativen Entwicklungen. Die Pandemie ist aber wieder relevanter für die Entwicklungen an den Finanzmärkten geworden. Entsprechend verfolgen wir die Lage sehr aufmerksam. Die in dieser Woche erwarteten Veröffentlichungen verschiedener Einkaufsmanager Indices für die Eurozone werden aufzeigen, wie stark die konjunkturellen Erwartungen durch die Entwicklung der Pandemie bereits gedämpft wurden.
Die Woche beginnt an den Finanzmärkten eher ruhig. Sowohl der SMI als auch der DAX sind praktisch unverändert.
Für die US-Aktienindices wird heute eine freundliche aber wenig veränderte Eröffnung erwartet (Stand ca. 13:15, 22.11.2021, Basel Zeit).