Wir finden: auf jeden Fall! Aber vielleicht nur ein kleines bisschen. Oder bewirkt nachhaltig investieren doch mehr als gedacht? Wir erklären, was nachhaltiges Anlegen ist und wie es wirkt.
Meist verwendet man dafür die englische Abkürzung ESG (Environment, Social, Governance) und leitet daraus die ESG-Kriterien ab.
4 Wege, sein Geld nachhaltig einzusetzen
Das Ausschlussverfahren
«Damit will ich nichts zu tun haben.»
Am restriktivsten ist es, ganze Branchen kategorisch auszuschliessen, die nicht mit den eigenen Werten vereinbar sind. Dazu gehören häufig Alkohol, Tabak, Glücksspiel, aber auch Atomkraft oder Waffen und Kriegsmaterial. Wer sich für dieses Ausschlussverfahren entscheidet, schränkt seine Anlagemöglichkeiten stark ein, sein Portfolio wird sich sehr deutlich von einem traditionellen unterscheiden.
Die Wahl der Branchenleader
«Auf bestimmte Dinge können wir nicht verzichten – aber wir können sie nachhaltiger machen.»
Man kann auch darauf setzen, in kritischen Branchen diejenigen Firmen mit Investitionen zu «belohnen», die sich mehr um nachhaltigeres Wirtschaften bemühen als ihre Konkurrenten. Durch die Bevorzugung dieser Branchenleader wird der Druck auf die gesamte Branche erhöht, sich nachhaltiger zu verhalten. Ein so verwaltetes Portfolio wird sich nicht so sehr von einem traditionellen unterscheiden, da alle Branchen vertreten sein können.
Die ESG-Integration
«Ich glaube, dass sich Nachhaltigkeit sowieso auszahlt.»
Nachhaltige Unternehmen haben im Markt Vorteile. Nicht nur werden sie von verantwortungsvollen Anlegern bevorzugt, ihre Reputations- und Geschäftsrisiken sind auch geringer. Weil das auch handfeste Auswirkungen auf den Geschäftserfolg haben kann, werden in moderne Finanzanalysen die ESG-Kriterien von vornherein integriert. Dieses Auswahlverfahren schränkt die Titelauswahl in der Praxis nur geringfügig ein.
Die aktive Beteiligung
«Ich will auf nicht nachhaltige Unternehmen aktiv Einfluss nehmen.»
Es gibt aber noch einen ganz anderen Weg, sein Kapital für eine nachhaltigere Wirtschaft einzusetzen. Dabei kaufen Anleger Anteile von Unternehmen, die sich nicht nachhaltig verhalten. Als Aktionäre und damit Eigentümer setzen sie sich dann aktiv für Veränderungen innerhalb des Unternehmens ein. Das ist sehr anspruchsvoll, braucht viel Kapital, Zeit und engagierte Fachleute.
VW und Bayer: Nicht nachhaltiges Verhalten lohnt sich nicht