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Marktausblick

Zuversicht trotz knappen Impfstoffen und bedrohlichen Mutationen

CIO Kommentar, Montag, 8. Februar 2021

Dr. Sandro Merino, Chief Investment Officer
Der breite Schweizer SPI-Index lag Ende Januar erstmal wieder über dem Höchststand aus dem Februar 2020. Die überwiegend robusten Unternehmensgewinne im US-Technologiesektor (Amazon, Google, Apple) und die Aussicht auf eine deutliche Wiederbelebung der Wirtschaft im zweiten Halbjahr, tragen dazu bei, dass trotz Pandemie, die Zuversicht an den Aktienmärkten überwiegt.
Joe Biden trat sein Amt am 20. Januar an und hat bereits viele Entscheide Donald Trumps diametral umgedreht. Einzig in der Frage der künftigen Beziehung zu China und in der Ablehnung der North Stream 2 Pipeline bleibt Biden vorerst auf einem ähnlichen Kurs wie Donald Trump.

Impfkampagnen rollen oft nur schleppend an


Weltweit rollen die Impfkampagnen oft nur schleppend an. Die Impfkampagnen sind gut organisiert, die Impfzentren sind bereit aber ohne genügend Impfstoff ist die Aktivität in den Impfzentren vieler Länder unter den Erwartungen geblieben. Für die Schweiz und Liechtenstein zeigt der Bericht des Bundesamtes für Gesundheit vom 2.2.2021, dass Im Januar rund 517'000 Impfdosen ausgeliefert wurden und dass 3.64% der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten haben. Unter der rein rechnerischen Annahme, dass jeden Monat zusätzlich 3.64% der Bevölkerung eine Impfdosis erhalten, kommt man also nicht rasch genug zum Ergebnis, dass in etwa 9 Monaten 60% bis 70% der Bevölkerung zwei Impfdosen erhalten haben und somit über 11 Millionen Dosen verimpft sind. Dass ansteckendere Mutationen die rückläufigen Inzidenzzahlen erneut ansteigen lassen könnten, bleibt ein gravierendes Risiko. Immerhin, der prioritäre Schutz der Risikogruppen könnte schon in wenigen Monaten deutlich verbessert sein und auch die Verfügbarkeit von Impfstoffen könnte sich noch verbessern.Mit Israel erreicht das erste Land eine recht hohe Impfquote in der Bevölkerung. Weil zwei Impfungen notwendig sind, muss die Anzahl der verimpften Dosen etwa 140 pro 100 Einwohner erreichen. Hier liegt Israel immerhin schon bei einem Verhältnis von 60 Impfungen pro 100 Einwohner. Inwiefern die sogenannte Herdenimmunität in Israel schon bald erreicht wird, müsste also schon in den kommenden Monaten zu beobachten sein.

Anlagestrategie: Aktienquote Ende Januar erhöht

Trotz anhaltender und zermürbender Lockdowns, die viele Menschen auch wirtschaftlich existenzbedrohend treffen, ist das Ende der Pandemie absehbar geworden. Im Gegensatz zum Dienstleistungssektor sind die Indikatoren für die Industrieproduktion im Januar weiter gestiegen und befinden sich auf hohen Niveaus. In vielen Branchen haben börsenkotierte Unternehmen für das vergangene Jahr gute oder sehr gute Ergebnisse erzielt. Die riesigen geplanten Hilfsprogramme in den USA sind zwar noch nicht beschlossen, sie werden aber weiterhin erwartet. Die Geldpolitik bleibt weltweit extrem expansiv. Dabei spiegelt der leichte Inflationsanstieg gegenwärtig bloss Basiseffekte, denn in 2020 waren die Preise in einzelnen Gütergruppen eingebrochen. Taktisch hat uns dieses Gesamtbild dazu bewogen, Ende Januar die Aktienquote in unseren Anlagelösungen und Mandaten deutlich über die strategisch gesetzte neutrale Quote anzuheben.

Heutige Marktentwicklung und Anlagestrategie (Stand ca. 10:30, 8.2.2020 Basel Zeit)

Heute zeichnet sich eine weitere Erholung von den Verlusten Ende Januar ab. Der SMI ist aktuell etwa 0.50% im Plus. Der EuroStoxx 50 gewinnt ebenfalls knapp 0.50%. Auch für die USA wird heute mit einer leicht positiven Markteröffnung gerechnet. Der USD notiert erneut etwas stärker, unwesentlich über 0.90 CHF/USD.


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