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Marktausblick

Mehr Inflation und weniger Wachstum in der Eurozone im 3. Quartal

CIO Kommentar, Montag, 31. Oktober 2022

Dr. Sandro Merino, Chief Investment Officer

Noch kein negatives Wirtschaftswachstum im Euroraum

Die heute veröffentlichten Zahlen für Wachstum und Inflation in der Eurozone für das dritte Quartal bestätigen, dass die Eurozone noch kein negatives Wirtschaftswachstum erlitten hat.

Im dritten Quartal stieg die Wirtschaftsleistung der Eurozone gegenüber dem Vorquartal noch leicht um 0.2%. Gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres ist ein Plus von 2.1% zu verzeichnen.

Die schon letzte Woche veröffentlichten Wachstumszahlen für Deutschland hatten positiv überrascht. Deswegen ist die weiterhin leicht positive Wachstumsentwicklung heute bereits erwartet worden.

Viele Konjunkturindikatoren deuten aber auf eine weitere Verlangsamung des Wachstums in der Eurozone im laufenden vierten Quartal hin.

Inflationsentwicklung und Leitzinserhöhung in der Eurozone und der Schweiz

Die Konsumentenpreisinflation stieg für Oktober von 10.7% gegenüber dem Vormonat nochmals um 0.7% an. Auch die Kerninflation im Euroraum stieg nochmals leicht an: Von 4.8% im September auf 5% im Oktober.

Die EZB hat letzte Woche (27. Oktober) die Leitzinsen um 0.75% auf 2% erhöht. Sie dürfte im Lichte der ungünstigen Inflationsentwicklung am 15. Dezember einen weiteren Schritt von mindestens 0.5% folgen lassen.

Am kommenden Donnerstag, 3. November, werden die aktuellsten Inflationsdaten für die Schweiz für den Monat Oktober veröffentlicht. Diese dürften gegenüber September wenig verändert sein. Die Inflation der Konsumentenpreise dürfte bei gut 3% liegen und die Kerninflation bei gut 2%. Auch die Schweizerische Nationalbank verkündet am 15. Dezember, wie die EZB, ihren nächsten Zinsentscheid. Dabei dürften die Leitzinsen für den Franken nochmals um 0.5% auf 1% erhöht werden.

Die europäischen Aktienindices eröffnen die Woche zwar tendenziell freundlich aber nur wenig verändert.

Nächster Zinsschritt der US-Notenbank am Mittwoch

Am kommenden Mittwoch, 2. November, dürfte die US-Notenbank (Fed) den nächsten Zinsschritt verkünden. Erwartet wird eine erneute Anhebung der Leitzinsen um 0.75% von aktuell 3.25% auf 4%. Bis zum März 2023 dürften die USD Leitzinsen auf einen Höchstwert von etwa 5% angehoben werden. Anschliessend wird bis Ende 2023 gegenwärtig eine Senkung der US-Leitzinsen erwartet.

Die US-Arbeitsmarktzahlen für den Monat Oktober werden am Freitag, 4. November, d.h. erst nach dem US-Zinsentscheid erwartet. Es wird sich dabei zeigen, ob die aktuellsten US-Arbeitsmarktzahlen erste Abkühlungstendenzen belegen. In den vergangenen Monaten hatten besser als erwartete Zahlen für Besorgnis an den Aktienmärkten gesorgt. Dies aus Angst vor einem noch entschiedeneren geldpolitischen Durchgreifen durch die Fed mittels noch stärkerer Zinsanhebungen.

Heutige Marktentwicklung

Der SMI-Index eröffnet heute freundlich aber nur wenig verändert mit einem Plus von 0.1%. Der deutsche DAX-Index gewinnt gegenwärtig etwa 0.25%.

Für die US-Aktienbörsen wird heute, nach den sehr deutlichen Gewinnen vom Freitag, mit moderaten Verlusten gerechnet. (Stand ca. 12:30 Uhr, 31.10.2022, Basel Zeit)

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