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Was Homeoffice für Anlegerinnen und Anleger bedeutet

Die COVID-19-Krise verändert unsere Gesellschaft und die Arbeitswelt. Homeoffice ist überraschend schnell für viele zur neuen Normalität geworden. Das beeinflusst auch zahlreiche Wirtschaftssektoren, allen voran Technologie, Energie und Mobilität. Aber auch bei den Immobilien gibt es neue Trends. Wir sagen Ihnen, was dies für Ihre Geldanlagen bedeutet.

Homeoffice beeinflusst auch Geldanlagen
Der Lockdown hat es Arbeitnehmenden wie Arbeitgebern bewiesen: Homeoffice funktioniert! Wirtschaftswissenschafter Michael Beckmann von der Uni Basel sieht seine Überzeugungen bestätigt: Die Produktivität nimmt im Homeoffice gegenüber der Arbeit im Büro nicht ab. Viele Unternehmen und Vorgesetzte, die dem Homeoffice noch vor wenigen Monaten skeptisch gegenüberstanden, wurden von den Vorteilen überzeugt.

«Work from home» auf dem Vormarsch

Der Trend zur Arbeit von zu Hause setzt sich langsam durch: Während Roche in Basel gegenwärtig noch am zweiten Hochhaus für 2400 neue Arbeitsplätze baut, kann sich Jes Staley, der Konzernleiter der britischen Barclays Bank, heute schon nicht mehr vorstellen, Tausende Menschen in einem Bürogebäude unterzubringen.

Typische «Work from home»-Unternehmen sind die Gewinner der Krise und zeigen, wie man es jetzt macht: Twitter und Google lassen die Mitarbeitenden nach der Krise wählen, ob sie zu Hause arbeiten wollen oder lieber im Büro. Facebook-Chef Mark Zuckerberg erwartet, dass in zehn Jahren jeder zweite Beschäftigte ausserhalb des Büros arbeiten wird.


«IT-Industrie zählt zu den Gewinnern.»
Hans Peter Schmidlin, LeiterInvestment Advisory
Es liegt auf der Hand, dass auch die IT-Industrie mit Online- und «Work from home»-Angeboten zu den Gewinnern gehört. Die US-Firma Zoom Video Communications hat von der Krise besonders profitiert. Trotz Defiziten im Datenschutz schaffte es ihre Zoom-Video-Software in kürzester Zeit auf fast jeden Computer. Ob geschäftlich oder privat, man kommunizierte mit dieser Software. Das Unternehmen konnte seinen Marktwert im ersten Semester 2020 von 20 Mia. USD auf über 60 Mia. USD mehr als verdreifachen.

Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben – und entwickelt sich rasant weiter: Virtuelle Büros könnten schneller Wirklichkeit werden, als wir heute noch glauben. Neue Plattformen beheben die aktuellen Schwächen der Arbeit von zu Hause aus und ermöglichen einfacheren persönlichen und sozialen Kontakt, mehr kreativen Gedankenaustausch und festigen starke Unternehmenskulturen.

Die reibungslose und produktive Arbeit von zu Hause trägt ebenso dazu bei, die Anzahl Geschäftsreisen zu reduzieren. Viele haben selbst erlebt, wie gut Videokonferenzen funktionieren. Es ist bezeichnend, dass die Marktkapitalisierung der erwähnten Firma Zoom im Juni höher war als die der sechs grössten Fluggesellschaften der Welt zusammen (siehe folgende Abbildung).


Marktkapitalisierung von Unternehmen im Vergleich

Quelle: Bank Cler, Bloomberg

Wir glauben nicht, dass in den kommenden Jahren wieder so viel gereist werden wird wie vor der COVID-19-Pandemie. Das betrifft alle Unternehmen der Reise- und Tourismusbranche. Weniger Reisen bedeuten auch einen geringeren Energieverbrauch, insbesondere fossile Energieträger werden eingespart. Die Nachfrage wird das Vorkrisenniveau nicht so schnell wieder erreichen.

Auswirkungen auf den Immobilienmarkt und die Telekommunikation

Weil Homeoffice so gut funktioniert, sind vielleicht auch Büroflächen bald weniger gefragt – Immobilienexperten gehen davon aus. Auch beim Wohnen wird man umdenken: Wer öfter von zu Hause arbeitet, muss nicht mehr zwingend in der Nähe seines Arbeitgebers wohnen. Damit könnten Immobilien in ländlichen Gegenden interessanter werden.

Gleichzeitig erhält die Telekommunikation einen noch höheren Stellenwert – denn die Videokommunikation aus dem Homeoffice verlangt höhere Bandbreiten.

Grosse Veränderungen und Innovationen wurden historisch oft von Krisen eingeleitet, besonders in den letzten 100 Jahren. Aus dieser Perspektive bietet die aktuelle Krise auch Anlegerinnen und Anlegern neue Chancen.

Die Gewinner- und Verliererbranchen für Anlegerinnen und Anleger

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