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Vor allem Frauen arbeiten oft Teilzeit – beispielsweise, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Was viele dabei unterschätzen: Das tiefere Pensum hat direkte Folgen auf die Altersvorsorge. Beiträge an die Pensionskasse und die AHV fallen tiefer aus, und schnell entsteht eine Vorsorgelücke.
Darum lohnt es sich, die eigene Situation regelmässig zu prüfen und rechtzeitig vorzusorgen. Unsere Checkliste zeigt, worauf Sie achten sollten – und welche Möglichkeiten Sie haben, um Ihre finanzielle Zukunft abzusichern.
Allgemeines – rund um Ihr Budget
- Einnahmen erfassen: Erstellen Sie eine realistische Übersicht über Ihr monatliches Nettoeinkommen aus Teilzeitarbeit, inkl. allfälliger Nebenjobs, Unterstützungen oder Stipendien.
- Fixkosten definieren: Miete, Versicherungen, Abos, Mobilität – alles, was monatlich gleich bleibt.
- Variable Kosten planen: Essen, Freizeit, Kleidung, Transport – hier etwas Puffer einrechnen.
- Sparziel setzen: Legen Sie fest, wie viel Sie monatlich für Ihre Vorsorge (Säule 3a) und als Notfallreserve beiseitelegen möchten.
- Notgroschen aufbauen: Mindestens 3-6 Monatsausgaben als liquide Rücklage für unerwartete Ausgaben.
- Budget regelmäßig überprüfen: Gerade bei schwankendem Einkommen ist das wichtig, um die Ausgaben allenfalls anzupassen.
- Schuldenmanagement: Vermeiden Sie hohe Konsumschulden und sorgen Sie für planbare Rückzahlungen, falls Sie Kredite haben.
- Beratung in Anspruch nehmen: Kontaktieren Sie uns. Tauschen Sie sich mit unseren Vorsorgeprofis aus, um frühzeitig Optimierungspotenzial zu erkennen. Dafür brauchen Sie Ihre Steuererklärung, Ihren Pensionskassenausweis, die Auszüge über Ihre Säule 3a und Ihr Budget
1. Säule – Staatliche Vorsorge (AHV/IV)
- AHV-Beiträge prüfen: Sind Sie mit Ihrem Arbeitspensum ausreichend AHV-pflichtig? AHV-Beiträge sind grundsätzlich auch bei Teilzeit obligatorisch, aber die Beiträge richten sich nach dem Einkommen. Achten Sie darauf, dass keine Lücke entsteht, wenn Sie zu wenig AHV Beiträge einzahlen.
- Anfrage an die AHV: Überprüfen Sie, ob Ihr Arbeitgeber die AHV korrekt abzieht und meldet.
2. Säule – Berufliche Vorsorge (BVG/Pensionskasse)
- Mindestlohn für BVG prüfen: Ab welchem Einkommen sind Sie obligatorisch bei einer Pensionskasse versichert?
- Deckungsgrad und Beitragshöhe verstehen: Fragen Sie, wie sich Ihr Teilzeitpensum auf die Sparbeiträge und Risikoleistungen (Invalidität, Tod) auswirkt.
- Freiwillige überobligatorische Einzahlungen: Klären Sie ab, ob freiwillige Einzahlungen möglich und sinnvoll sind, um Ihre Vorsorge zu erhöhen. Prüfen Sie auch allfällige Risiken und besprechen Sie sie mit einem Vorsorgeprofi der Bank Cler.
- Risikoleistungen klären: Wie sind Invaliden- und Hinterlassenenleistungen bei Teilzeit geregelt?
- Auswirkungen Jobwechsel: Prüfen Sie, was mit Ihren BVG-Geldern passiert, wenn Sie die Stelle wechseln oder länger pausieren.
3. Säule – Private Vorsorge (Säule 3a oder 3b)
- Säule 3a (gebundene Vorsorge): Überlegen Sie, ob Ihr Budget regelmässige Einzahlungen in eine Säule 3a zulässt, um Vorsorgelücken zu schliessen. Wir empfehlen das als ersten Schritt für die Vorsorge.
- Steuerliche Vorteile nutzen: Informieren Sie sich, wie viel Sie jährlich in die Säule 3a einzahlen können und wie viel Steuern Sie damit sparen.
- Flexibilität prüfen: Da Teilzeitarbeit oft auch mit flexiblen Arbeitsverhältnissen einhergeht, sollten Sie auf flexible Einzahlungen in die 3. Säule achten.
- Langfristig planen: Je früher Sie mit der Säule 3a beginnen, umso mehr Vorteile geniessen Sie. Gerade beim Wertschriftensparen ist eine lange Anlagedauer sinnvoll.
- Risikobereitschaft einschätzen: Teilzeit bedeutet oft geringeres Einkommen – überlegen Sie, wie viel Risiko Sie bei Ihren Anlagen eingehen können.
- Kosten beachten: Achten Sie auf niedrige Verwaltungsgebühren (z.B. bei ETFs oder Online-Brokern).
- Automatisch sparen: Richten Sie Daueraufträge ein, um regelmäßig und diszipliniert zu vorzusorgen, gerade auch mit kleinen Beträgen.
- Bildung und Beratung: Informieren Sie sich laufend über Finanzthemen oder lassen Sie sich bei Bedarf von Fachleuten beraten
Nachlassregelung bei Teilzeitarbeit
- Erben und Begünstigte definieren: Unabhängig von Ihrem Alter sollten Sie Begünstigte für die BVG und die 3. Säule festlegen. Lassen Sie Ihren Konkubinatspartner oder -partnerin unbedingt in der Pensionskasse eintragen, wenn Sie seit mehr als 5 Jahre im gemeinsamen Haushalt leben.
- Testament oder Erbvertrag prüfen: Regeln Sie Ihren Nachlass unabhängig von der Arbeitszeit – besonders wenn Sie einen Lebenspartner, eine -partnerin oder Kinder haben. Konkubinatspartner und -partnerinnen haben keinen gesetzlichen Erbrechtsschutz und erben ohne Testament nichts.
- Absicherung: Wenn Sie und Ihr Partner oder Ihre Partnerin sehr unterschiedliche Einkommen haben, sollten Sie unbedingt einen Konkubinatsvertrag abschliessen, um den oder die Geringerverdienende abzusichern. Decken Sie allfällige Vorsorgelücken bei Geringerverdienenden auf, prüfen Sie freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse und legen Sie fest, wer bei einer allfälligen Trennung welche Vorsorgeleistungen bekommt.
- Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung: Teilzeit oder nicht – regeln Sie rechtzeitig, wer im Notfall Entscheidungen trifft.
- Angehörige informieren: Wo liegen wichtige Dokumente und Vorsorgeverträge?