Kürzlich besuchte die Schweizer Finanzbloggerin MissFinance im Rahmen eines Live-Podcasts von «Money Matters» die Geschäftstselle der Bank Cler in Basel. Die Folge erschien am 4. Dezember 2023. Wir waren vor Ort und haben die spannenden Fragen und Antworten von der anschliessenden Podiumsdiskussion zusammengefasst.
Für ihren Podcast «Money Matters» zeichnete Finanzbloggerin MissFinance die Folge «Vorsorge Reloaded» mit Vorsorgeexpertin Mirjam Keller als Gast live vor Publikum auf.
Typische Frauensituationen wie Teilzeitarbeit oder Erwerbsunterbrüche führen zum Gender Pension Gap bzw. dazu, dass Frauen im Pensionsalter oft schlechter dastehen als Männer. Erfahre im Podcast vom 4. Dezember, welches die Hauptrisiken für Vorsorgelücken sind und woran «Frau» denken sollte, um für die finanzielle Zukunft bestens gewappnet und vorbereitet zu sein.
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«Übrigens, bei der Säule 3a würde ich Sparen und Versichern trennen. Bei einer kombinierten Säule-3a-Lösung mit einer Versicherung geht ein Teil des Vorsorgegelds an die Versicherungsprämie.»Mirjam Keller, Vorsorgeexpertin Bank Cler
Wenn du die Möglichkeit hast einzuzahlen, ist das empfehlenswert. So gewöhnst du dich frühzeitig an das Sparen und es fällt dir in Zukunft leichter. Es gibt auch Möglichkeiten, die Vorsorge nachzuholen. Zum Beispiel durch Einkäufe in die Pensionskasse oder Rückeinkäufe in die Säule 3a. Letzteres ist zukünftig möglich aber es ist noch nicht klar, wann dies umgesetzt wird.
Wir befinden uns derzeit in einer sehr schwierigen Situation mit vielen Unsicherheiten. Es besteht die Sorge, dass sie immer unsicherer wird und der optimale Zeitpunkt sich verschiebt. Deshalb ist es wichtig, jetzt anzufangen und einen klaren Plan für die Anlagestrategie zu entwickeln. Je früher du beginnst, desto mehr Spielraum hast du für Schwankungen.
Es ist sinnvoll, sich beraten zu lassen und einen klaren Anlageplan zu erstellen. Ein langer Anlagehorizont ermöglicht ein besseres Abfedern von Schwankungen.
«Es kann sein, dass du nicht möchtest, dass der Anteil für Kinder kleiner wird. In diesem Fall musst du den Erbvertrag anpassen.»Mirjam Keller, Vorsorgeexpertin
Diese Situation muss genauer angeschaut werden. Wenn du noch nie in die Pensionskasse einbezahlt hast, braucht es sehr viel Geld, um auf eine anständige Rente zu kommen. Durch Einzahlungen in die Säule 3a bist du flexibler, das Guthaben dort ist «eigenes Geld». Es macht Sinn, das Potenzial der Säule 3a auszuschöpfen und einen Einkauf in eine Pensionskasse zu prüfen. Mit einem Einkauf in die 2. Säule kannst du Steuern sparen und deine Rente optimieren. Aber wir empfehlen dir vorab eine persönliche Beratung.
Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen, um die Altersrente beziehungsweise das Alterskapital aufzubessern. Zum Beispiel bei einer Vorsorgelücke. Zum anderen, um die Steuern zu optimieren. Die Beiträge können vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Aber man muss sich bewusst sein: Das Geld ist dann gebunden und investiert. Wie gut ist deine Pensionskasse? Wer bekommt das Geld, wenn du früh stirbst? Gibt es ein Todesfallkapital? Das sind Fragen, die du überdenken musst. Deshalb unser Tipp: zuerst immer in die Säule 3a einzahlen und erst wenn du dich hast beraten lassen, in die Pensionskasse einkaufen.
«In der Regel zuerst in die Säule 3a einzahlen und erst danach in die Pensionskasse einkaufen.»Mirjam Keller, Vorsorgeexpertin
Es ist ganz wichtig, dass du frühzeitig anfängst, das Risiko zu minimieren, und nicht mit dem grössten Aktienanteil in die Rente steuerst. Diese Risiken solltest du vorher kontinuierlich abbauen. Viele wollen das Vorsorgegeld bei der Pensionierung mit 65 Jahren noch gar nicht wirklich beziehen, da sie nicht darauf angewiesen sind, oder haben mehrere Konten, die gestaffelt bezogen werden können. In dieser Situation könntest du das angelegte Vorsorgegeld verkaufen und die gleiche Anzahl Wertschriften zum gleichen Kurs im Wertschriftendepot wieder einkaufen. So kannst du das Vorsorgegeld ohne Verlust weiterlaufen lassen.
Wichtig: Bei einem Bezug des angelegten Vorsorgegeldes muss dieses versteuert werden.
«Steuere nicht mit dem grössten Aktienanteil in die Rente, wenn du auf das Geld angewiesen bist.»Nicole Heitzmann, Kundenberaterin Private Banking
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Angela Mygind ist Mitte dreissig und wohnt im Kanton Luzern. Als Kind hatte sie etliche kleine Jobs und immer etwas Geld auf der Seite. Finanzielle Freiheit war ihr immer wichtig. Wie so viele hatte sie das Geld jedoch einfach auf dem Privatkonto geparkt. Zwar war ihr bewusst, dass das nicht besonders clever ist, jedoch schien die Hürde, mehr damit zu machen, unüberwindbar. Mit einer Beratung kam sie zwar an eine vermeintlich einfache Lösung, sie hatte sich aber nicht mit dem Thema befasst und musste feststellen, dass das gewählte Produkt gar nicht zu ihr und ihren Lebensumständen passte. Sie hatte das Problem zwar ausgelagert, aber mit den Konsequenzen musste sie leben! Das war ihr Aha-Moment.
Mirjam Keller fasste nach ihrem Studium schon früh Fuss in der Finanzbranche und unterstützt seit über 20 Jahren ihre Kundinnen und Kunden bei Themen wie Vorsorge, Finanzen und Nachlass. Als Rechtsanwältin sorgt sie dafür, dass das Nachlassvermögen entsprechend den Wünschen der Erblassenden weitergegeben wird. Als Kind hatte sie eine Metallkassette und legte jeden Sparbatzen auf die Seite. Heute spart sie immer noch, legt das Geld aber in Aktien an. Die Metallkassette hat sie aufbewahrt, diese diente zuletzt als Spielkasse für ihre drei Kinder, bis auch diese ihre eigenen Konti eröffneten. Ihre wichtigste Botschaft: Selbstbestimmung wahren!
Nicole Heitzmann ist Anfang dreissig und schon seit vielen Jahren daran interessiert, Kundinnen und Kunden das Banking einfach und transparent näherzubringen. Für sie ist es wichtig, dass der «reason why» für ihre Kundinnen und Kunden stets nachvollziehbar ist. Da Nicole bereits in jungen Jahren die Ausbildung im Finanzsektor absolvierte, durfte sie früh aus erster Hand erfahren, wie wichtig es ist, kontinuierlich und weitsichtig mit einer gewissen Disziplin seine Finanzen zu planen und zu organisieren. Am wichtigsten sind ihr aber ihre Kundinnen und Kunden und dass diese Spass und Interesse am Thema Finanzen haben. Für sie ist es das Schönste, wenn gemeinsam die Ziele und Wünsche ihrer Kundschaft erreicht werden können.
Joy Lee Buri ist Mitte zwanzig und hatte von klein auf ein Händchen für Zahlen. Bereits in jungen Jahren durfte sie den Umsatz des Restaurants ihres Vaters zählen und gemeinsam zur Bank bringen. Der Geburibatzen wurde stets auf das Jugendsparkonto einbezahlt. Heute lässt sie ihr Vermögen in einem Anlagefonds für sich arbeiten. Nach der Banklehre war ihr sofort bewusst, dass sie Kundinnen und Kunden an der Front begleiten und unterstützen will. Nach der Arbeit findet ihr Joy auf der Tatami beim Judo. Diese Kampfsportart stammt aus Japan und bedeutet so viel wie «Der Weg ist das Ziel». Genau nach diesem Motto lebt Joy.
Hinweis der Redaktion: Um den Wissenstransfer im Blogbeitrag zu verbessern, wurden die Fragen und Antworten präzisiert und überarbeitet.